AGCO Agronomie: Prüfung der besten Anbaumethoden

 

Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob Sie durch eine andere Anbaumethode Ihre Erträge verbessern können? Nicht viele Landwirte verfügen über ausreichend Zeit und Mittel, um solche Gedankenspiele auszutesten. Und da kommt das AGCO Agronomieteam ins Spiel: Spezialisten mit der Aufgabe, durch kontrollierte Tests zu allen Aspekten der Landwirtschaft die effektivsten Arbeitsmethoden zu ermitteln. Könnte sich das Ergebnis darauf auswirken, wie Sie Ihren Betrieb bewirtschaften?

Zuckerrüben: Wie tief einsetzen?

Zuckerrüben sind in weiten Teilen Europas eine wichtige Kulturpflanze. Das AGCO Agronomieteam hat eine dreijährige Studie (2019−2021) durchgeführt, um verschiedene Pflanztiefen von Zuckerrüben in Europa zu testen. Die Untersuchung wurde auf der Swiss Future Farm in der Schweiz durchgeführt.

Ablauf der Studie

Das Team nutzte nebeneinander liegende Pflanzstreifen, um eine Standardpflanztiefe von 2,5 cm mit einer tieferen Pflanzung von 3,8 cm zu vergleichen. Zur Gewährleistung der Einheitlichkeit verwendete das Team die automatische Schardruckregelung DeltaForce, eingestellt auf 45 kg und 100.000 Samen pro Hektar. Die Pflanzung erfolgte in der letzten März- und ersten Aprilwoche, die Ernte im Oktober oder November desselben Jahres.

Planting sugar beet infographic

Was fand das Team heraus?

  1. Das interessanteste Ergebnis war der höhere Frischmasseertrag an Zuckerrüben − bei der Pflanzung in 3,8 cm Tiefe stiegen die Erträge um durchschnittlich 8,9 %.
  2. Die tiefere Pflanzung erhöhte auch den Zuckerertrag. Der Zuckeranteil steigerte sich bei einer Pflanztiefe von 3,8 cm anstelle von 2,5 cm um durchschnittlich 7 %.

Welche Schlussfolgerungen zog das Team?

Die Ertragssteigerungen bei der tieferen Aussaat waren in den Jahren mit hoher Frühjahrstrockenheit deutlicher ausgeprägt. Die Studie führte zu dem Schluss, dass eine etwas tiefere Pflanztiefe das Saatgut während der frühen Entwicklung der Pflanze ausreichend feucht hält, was zu einer besseren Auskeimung und einem höheren Feldaufgang führt.

Nicht nach Lehrbuch

Die Empfehlungen des Agronomieteams für eine tiefere Aussaat weichen aus zwei Gründen vom Lehrbuchansatz ab:

1) Das Lehrbuch wurde in den Jahren 1960−70 verfasst, als die Saatgutstärke bei Zuckerrüben schlechter war als bei den heutigen Sorten.

2) Die Beschichtung des Zuckerrübensaatguts hat sich in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt. Die Beschichtung nimmt selbst mehr Feuchtigkeit auf, bevor der Samen freigegeben wird.

Kennen Sie andere Landwirte, die von dieser Untersuchung profitieren könnten? Erzählen Sie ihnen davon.